macsicko am 19.Apr 12, 05:07 im Topic Leben
Nach dreieinhalb Monaten in der rechtlichen Grauzone bin ich nun endlich ganz legal im Land. Bis ich allerdings mein Visum bekommen habe, ist viel Wasser den Rio Bravo runtergeflossen.

Daumen hoch: Die Fingerabdruckstinte ist noch frisch, als ich mich vor dem Einwanderungsinstitut in die Sonne setze.
Alles begann, na klar, mit der Einreise. Da ich in Deutschland nicht genug Zeit hatte nach Frankfurt zu fahren, um mir ein Studentenvisum zu holen, bin ich mit Touristenvisum eingereist. Ich hatte irgendwo gelesen, das sei kein Problem. Denkste.
Mit viel Zeit (und Geld für zwielichtige mexikanische Anwälte) hat es schließlich aber doch geklappt, mein Touri-Visum in ein ordentliches Studentenvisum zu tauschen, ohne das ich weder Scheine an der Uni machen noch nach mehr als drei Monaten wieder ausreisen darf.
Zug um Zug
Nun war also mein Visum bereit und ich machte mich heute morgen auf den Weg nach Polanco, einem Stadtteil im Westen der Metropole (ich wohne im Süden). Da ich pünktlich zu meinem Termin um 9.45 Uhr da sein wollte, rechnete ich genügend Zeit für die Fahrt mit dem ÖPNV ein. Wenn ich also um kurz vor 8 losfahre, müsste das locker reichen. Dachte ich.
Mp3-Player aufgeladen, geduscht und gefrühstückt stand ich also am Bahnsteig um den Tren Ligero zu nehmen, eine Art Straßenbahn, die nach etwa 20 Minuten Fahrt das Metro-Netz erreicht. Doch leider habe ich die Arbeitsmoral der Mexikaner unterschätzt. Die ersten drei Züge waren so voll, dass einige meiner Compañeros am Bahnsteig nicht einmal mehr mit verzweifelter Gewalt reinkamen.
Ausgedehnte Taxi-Konversation
Da keine Besserung der Platzsituation in Sicht war, beschloss ich, ein Taxi zu nehmen. Doch leider hat Mexiko-Stadt genügend Einwohner um sowohl Zug als auch jeden Meter Asphalt in der Stadt zu blockieren. Trotzdem erreichte ich eine Stunde nachdem ich das Haus verlassen hatte die Metro.
Nach weiteren 40 Minuten verließ ich gutgelaunt die U-Bahn. Noch hatte ich gute 20 Minuten um zum ein paar Kilometer entfernten Einwanderungsinstitut zu kommen. Also ab ins nächste Taxi. Auf den nächsten rund fünf Kilometern unterhielt ich mich sehr gut mit dem Taxifahrer über kostenlose Englischkurse und den Fleiß deutscher Schüler. Eine halbe Stunde lang.
Mexixo sollte die Grenze zu den USA schließen
Natürlich war der Anwalt, der mir mein Visum geben wollte nirgends mehr zu finden, so dass ich mich durchfragen musste. Mit meinem immer noch ziemlich brüchigen Spanisch gelangte ich dann auch irgendwann an eine nette Dama an Schalter D. Leider aber lag mein Visum drei Meter entfernt an Schalter F, so dass sie mir nicht helfen konnte.
Wer sich vor Einwanderungswellen in die EU fürchtet, war noch nie im Migrationsbüro in DF. Horden von Menschen aller Nationalitäten wollten irgendwelche Dokumente. Und all diese Dokumente gab es wohl nur an Schalter F. Aber ich hatte Glück: Ich war schon nach zwei Stunden Schlangestehen an der Reihe.
Weitere zwei Stunden und ein Stück Pizza später war ich gegen 14 Uhr wieder zu Hause. Wie weise, dass ich mittwochs prinzipiell nicht zur Uni gehe. Man weiß ja nie was kommt.

Daumen hoch: Die Fingerabdruckstinte ist noch frisch, als ich mich vor dem Einwanderungsinstitut in die Sonne setze.
Alles begann, na klar, mit der Einreise. Da ich in Deutschland nicht genug Zeit hatte nach Frankfurt zu fahren, um mir ein Studentenvisum zu holen, bin ich mit Touristenvisum eingereist. Ich hatte irgendwo gelesen, das sei kein Problem. Denkste.
Mit viel Zeit (und Geld für zwielichtige mexikanische Anwälte) hat es schließlich aber doch geklappt, mein Touri-Visum in ein ordentliches Studentenvisum zu tauschen, ohne das ich weder Scheine an der Uni machen noch nach mehr als drei Monaten wieder ausreisen darf.
Zug um Zug
Nun war also mein Visum bereit und ich machte mich heute morgen auf den Weg nach Polanco, einem Stadtteil im Westen der Metropole (ich wohne im Süden). Da ich pünktlich zu meinem Termin um 9.45 Uhr da sein wollte, rechnete ich genügend Zeit für die Fahrt mit dem ÖPNV ein. Wenn ich also um kurz vor 8 losfahre, müsste das locker reichen. Dachte ich.
Mp3-Player aufgeladen, geduscht und gefrühstückt stand ich also am Bahnsteig um den Tren Ligero zu nehmen, eine Art Straßenbahn, die nach etwa 20 Minuten Fahrt das Metro-Netz erreicht. Doch leider habe ich die Arbeitsmoral der Mexikaner unterschätzt. Die ersten drei Züge waren so voll, dass einige meiner Compañeros am Bahnsteig nicht einmal mehr mit verzweifelter Gewalt reinkamen.
Ausgedehnte Taxi-Konversation
Da keine Besserung der Platzsituation in Sicht war, beschloss ich, ein Taxi zu nehmen. Doch leider hat Mexiko-Stadt genügend Einwohner um sowohl Zug als auch jeden Meter Asphalt in der Stadt zu blockieren. Trotzdem erreichte ich eine Stunde nachdem ich das Haus verlassen hatte die Metro.
Nach weiteren 40 Minuten verließ ich gutgelaunt die U-Bahn. Noch hatte ich gute 20 Minuten um zum ein paar Kilometer entfernten Einwanderungsinstitut zu kommen. Also ab ins nächste Taxi. Auf den nächsten rund fünf Kilometern unterhielt ich mich sehr gut mit dem Taxifahrer über kostenlose Englischkurse und den Fleiß deutscher Schüler. Eine halbe Stunde lang.
Mexixo sollte die Grenze zu den USA schließen
Natürlich war der Anwalt, der mir mein Visum geben wollte nirgends mehr zu finden, so dass ich mich durchfragen musste. Mit meinem immer noch ziemlich brüchigen Spanisch gelangte ich dann auch irgendwann an eine nette Dama an Schalter D. Leider aber lag mein Visum drei Meter entfernt an Schalter F, so dass sie mir nicht helfen konnte.
Wer sich vor Einwanderungswellen in die EU fürchtet, war noch nie im Migrationsbüro in DF. Horden von Menschen aller Nationalitäten wollten irgendwelche Dokumente. Und all diese Dokumente gab es wohl nur an Schalter F. Aber ich hatte Glück: Ich war schon nach zwei Stunden Schlangestehen an der Reihe.
Weitere zwei Stunden und ein Stück Pizza später war ich gegen 14 Uhr wieder zu Hause. Wie weise, dass ich mittwochs prinzipiell nicht zur Uni gehe. Man weiß ja nie was kommt.
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