Samstag, 31. März 2012
Ich habe ja schon öfter erwähnt, dass es hier an der Uni etwas schulischer zugeht als ich das gewohnt bin. Meine Hausaufgaben bestehen inzwischen zum Glück hauptsächlich aus Projekten. Und eines davon hab ich mal hochgeladen.

Die Hausaufgabe für diese Woche in meinem Design-Kurs lautete, eine achtseitige Broschüre zu irgendeinem Thema zu gestalten. Und da ich inzwischen ein bisschen Heimweh nachm Pott habe und das Thema Fußball verboten war, dachte ich: Erklärste den Mexikanern mal den Strukturwandel.

Und hier ist das Ergebnis. Es sieht zwar nicht danach aus, aber ich hatte viel Zeit und ne super Ausstattung...


PS: Nicht wundern, "Ruhrgebiet" heißt laut Wikipedia auf Englisch einfach nur "Ruhr".


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Samstag, 18. Februar 2012
Seit sieben Wochen studiere ich nun schon hier in Mexiko und so langsam gewöhne ich mich an das ziemlich andere Uni-System hier. Höchste Zeit für eine erste Zwischenbilanz in Sachen Studium.



Alles fing an mit einer Einführungswoche, in der den dienstältesten Austauschstudenten vorgestellt wurden, die bereits im letzen Semester hier waren und uns also mit vielen Dingen helfen können. Und das war auch nötig.

Zwar gibt es zwei sehr nette Uni-Mitarbeiterinnen, die sich nur um Austauschstudenten kümmern. Der Aufwand war trotzdem immens. Bis alle Formalitäten - Spanisch-Einstufungstest, Studentenausweis, Stundenplan, Visum,... - geregelt waren, war die erste Woche auch schon vorbei.

Schulischer Aufbau

Und dann ging's mit dem eigentlichen Studium los. Und das unterscheidet sich stark von dem, das ich aus Deutschland gewohnt bin. Der Aufbau ist viel schulischer, in manchen Kursen gibt es jede Woche Hausaufgaben, wer redet oder zu spät kommt, fliegt raus, es gibt mündliche Noten und vier Prüfungen pro Semester.

Da das Schulsystem hier eher nach amerikanischem Vorbild funktioniert, sieht auch die Zusammensetzung der Studenten anders aus. Viele sind noch ziemlich jung (18, 19) und stammen aus der oberen Mittelschicht/Oberschicht. Anders könnten sich die Eltern die Studiengebühren auch nicht leisten.

Elitedenken auf mäßigem Niveau

Mit dem Bildungssystem wurde auch das Elitedenken importiert. Die Tec versteht sich als Marke, die die zukünftigen Entscheidungsträger in Mexiko hervorbringt. Diverse internationale Rankings bestätigen diesen Kurs (auch wenn die Aussagekraft von Hochschulrankings meiner Meinung nach knapp hinter der Wettervorhersage rangiert). Dementsprechen muss man sich Sprüche anhören wie "Come on guys, this is Tec!", wenn man eine durchschnittliche Leistung erbracht hat.

Generell ist das akademische Niveau hier allerdings nicht besonders hoch. Man muss zwar viel lesen und schreiben, kann sich beim Denken aber mal ne Pause nehmen.

Hohe ethische Standards

Für uns Austauschstudenten ist die Arbeit nochmal mehr, da wir fast alle in einer Fremdsprache studieren. Da mein Spanisch noch auf dem Juhu-ich-kann-ein-Bier-bestellen-Niveau krebst, belege ich ausschließlich englischsprachige Veranstaltungen. Das ist zwar erstaunlicherweise kein Problem, kostet aber beim Lesen und Schreiben mehr Zeit als wenn die Texte auf Deutsch wären.

Was die Uni hier meiner Meinung nach auszeichnet, sind vor allem die wirklich guten und engagierten Professoren, die kleinen Kurse und die ethische Ausrichtung der Lehre. Die Uni legt großen Wert auf respektvollen Umgang, Toleranz die unbedingte Einhaltung eines hohen ethischen Standards. Außerdem ist sie starkt international ausgerichtet: Jeder Tec-Student spricht ausgezeichnetes Englisch und die meisten verbringen auch einige Zeit im Ausand.

Wenig Zeit für Außeruniversitäres

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meinem Studium hier. Ich habe in einigen Bereichen extrem viel dazugelernt - auch dank der vielen Hausaufgaben. Und teilweise macht mir die viele Arbeit auch Spaß. Natürlich wäre es schön, ein bisschen mehr Zeit zu haben, um die Stadt außerhalb von Wohnung und Campus kennenzulernen - und öfter mal was von mir hören zu lassen. Ich hoffe aber, dass sich das in den nächsten Wochen öfter mal ergeben wird.

Bis dahin verbringe ich mein Wochenende aber erstmal damit, ein paar Aufgaben der letzen Woche nachzuholen und die für die kommende vorzubereiten. Ich bin ja schließlich nicht zum Spaß hier...


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Dienstag, 31. Januar 2012
Für alle, die in Deutschland die milden Temperaturen genießen und sich freuen, nicht in der Sonne schwitzen zu müssen; für alle, die voller Sorge daran denken, wie ich in der mexikanischen Hitze brate und meinen Sonnenbrand mit nassen Handtüchern zu löschen versuche: Macht euch keine Sorgen!

Es gibt genügen Bäume und Sonnenschrime auf dem Campus...





Doch der Luxus hat seinen Preis. Nicht für mich, da ich glücklicher Empfänger eines Stipendiums bin. Aber für die mexikanischen Sudenten, die sich fast ausschließlich aus der Oberschicht rekrutieren. Schließlich kostet ein Semester hier rund 5.000 Euro.

Dafür gibt's Service wie im Hotel: Unzählige Gärtner, Servicefachkräfte und natürlich Sicherheitsleute sorgen dafür, dass sich der Tec-Student nicht um Profanes kümmern muss.

Für den 5.000-Euro-Unkostenbeitrag bietet die Tec de Monterrey eine durch internationale Rankings ausgezeichnete Business-School und beste Berufsaussichten in ganz Lateinamerika.

Um auf dem Weg in Richtung Traumjob möglichst wenig mit der hässlichen Realität in Verbindung zu kommen, bietet der Campus alles, was man zum Leben braucht: Ein kostenloses Fitnessstudio mit qualifizierter Betreuung, W-Lan überall, Steckdosen sogar draußen, Armeen von neuesten Computern, die mit allen erdenklichen Gimmicks bestückt sind (Final Cut, InDesign, Garage Band, ...). Wem das nicht reicht, dem wird der campuseigene Apple-Shop bestimmt ein gutes Angebot machen.

Für uns Austauschstudenten ist das natürlich ein ungeahnter Luxus, den wir dankend annehmen. Aber auch nach einem Monat bleibt es befremdlich, beim Betreten der Uni einem schwer Bewaffneten in schwarzer Uniform den Ausweis zeigen zu müssen.


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Donnerstag, 26. Januar 2012
Nach monatelanger Recherche, vielen Drehtagen und natürlich unzähligen Stunden im Schnitt ist unser Beitrag über das Versagen der Wirtschaftswissenschaften in der Krise endlich fertig.

Den Großteil der Arbeit hat Noelle geleistet, trotzdem bin ich ein bisschen stolz auf mein Erstlingswerk.


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